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MÜHLENFEST - Holziges unter den Flügeln
(Volksstimme, 12.06.2019)

Pfingstmontag ist deutschlandweit zugleich Mühlentag. Aus diesem Anlass lud der Heimatverein Schollene wieder auf den Mühlberg.
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, Klipp, Klapp“ sang der Kinderchor – bestehend aus Mitgliedern der Kinderwehr und weiteren kleineren Sängern – bei hochsommerlichen Temperaturen neben der alten Windmühle.

Alle zwei Jahre richtet der Heimatverein das Mühlenfest aus, in den Jahren dazwischen lädt die Kirchgemeinde zu ihrem Fest. Organisatorin Erika Gorges hatte zusammen mit dem von Fred Bebenroth geleiteten Verein und weiteren Helfern wieder ein buntes Angebot vorbereitet. Da gab es das Glücksrad mit Preisen für Jung und alt oder den Kuchenbasar, dessen Erlös der Werterhaltung der Mühle zufließen soll. Denn deren hölzerne Hülle ist arg verwittert und benötigt dringend einen Anstrich. Da eine Förderung bereits mehrfach abgelehnt wurde, muss der Heimatverein das Vorhaben nun wohl allein stemmen.

Brigitte Röker vom Verein lud zu Basteleien ein, auch konnten hier eine Mühle ausgemalt oder mit Stelzen gelaufen werden. Am Stand nebenan konnte man mit Hilfe von Undine Ebert Körbe flechten. Heuzutage wird dazu Rattan verwandt, früher wurden Weiden genutzt. Lustig geschminkte Kindergesichter verließen zudem den Stand von Stephanie Berg und Melanie Kirchner.

Etliche Gäste erklommen die Stufen der Mühle, um von hier aus einen Blick über die Landschaft, den Ort und den See zu werfen. Freuen würde sich der Verein über einen Frewilligen, welcher für Mühlenführungen zur Verfügung stehen würde. Im Jahr 1844 hatte die Seegemeinde vier Bockwindmühlen besessen, in einer entstand in jenem Jahr ein Brand, welcher die gesamte Gemeinde einäscherte. Bereits ein Jahr später ließ der Müller David die Mühle auf dem Mühlberg errichten. Sie war bis 1967 in Betrieb und wurde nach ihrer umfassenden Rekonstruktion 1999 beim Mühlentag wieder eingeweiht.

Zum Mühlenfest gibt es auch einen Überblick über ein bestimmtes Handwerk. Diesmal war der Bundesforstbetrieb aus Klietz zu Gast, dessen dienstältester Mitarbeiter Karl-Heinz Moock aus Klietz und Jörg Riese zeigten alte Gerätschaften wie Hand- und Motorkettensägen sowie Arbeitsbekleidung von gestern und heute.

Näher vorgestellt wurde das Harzen, was bis zum Ende der DDR auch im damaligen Militärforstbetrieb Klietz ausgeübt wurde. Das Ziehen der Rillen, aus denen dann das Harz in einen Glastopf tropfte, war sehr mühselig. Karl-Heinz Moock, der inzwischen 48 Dienstjahre aufweisen kann, hatte damit sogar seine Hand geschädigt. Nach dem Ablösen der Rinde wurde die Tropfrinne gezogen, danach mit dem Harzhobel die schrägen Rillen. Sechs bis zwölf Jahre floß das Harz aus dem Baumstamm.

© Foto und Text: Ingo Freihorst

Der vollständige Artikel ist unter dem nachfolgenden Link zu lesen.

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